B E R L I N

Name der Stadt

Der Name Berlin leitet sich vermutlich von dem slawischen Wort brlo/berlo ab, was zusammen mit der Endung in ‚Sumpf‘ oder ‚trockene Stelle in einem Feuchtgebiet‘ bedeutet. Der Stadtname ist weder auf den angeblichen Gründer der Stadt, Albrecht den Bären, gestorben bereits 1170, noch auf das Berliner Wappentier zurückzuführen. Hierbei handelt es sich um ein redendes Wappen, mit dem versucht wird, den Stadtnamen bildlich darzustellen (Berlin = Bär). Das Wappentier leitet sich also vom Stadtnamen ab, nicht umgekehrt.

Die Geschichte der eigentlichen Stadt Berlin ist gerade mal 750 Jahre alt. Berlin so viel Geschichte geschrieben, dass die Stadt zu einer der historisch bedeutendsten Stadt auf der ganzen Welt geworden ist. Wenn man über die Geschichte Berlins schreibt, schreibt man zugleich deutsche Geschichte. Die Zeit bis zur Gründung der Stadt lässt sich zwar noch als eigenständiges Kapitel beschreiben, ab dem 15. Jahrhundert lässt sich jedoch die Berliner Geschichte kaum noch von der gesamtdeutschen Geschichte trennen.

Die eigentliche Geschichte der Stadt Berlin beginnt zwar erst im 13. Jahrhundert; das heißt aber nicht, dass vorher das Berliner Gebiet menschenleer und öde war. Der erste Volksstamm, der sich in der Berliner Gegend niederließ, war ein Stamm der germanischen Sweben namens Semnonen, der sich im 4. und 5. Jahrhundert aber nach Süddeutschland zurückzog.

Nach dem Rueckzug der Semnonen kamen die Burgunder; aber auch diesen gefiel die Berliner Gegend nicht auf Dauer. Im 6. Jahrhundert besiedelten slawische Stämme die Berliner Gegend. Die slawischen Gebiete wurden jedoch von den deutschen Königen im 10. Jahrhundert erobert. In jener Zeit wurden zahlreiche Ortschaften, Burgen, Wehre und Diözesen gegründet. Das Leben und die Geschichte Berlins begann so richtig.

Die Gründung der Stadt Berlin

Im Jahr 1237 wurde Cölln an der Spree gegründet. 7 Jahre später, am 26. Januar 1244 wird Berlin erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahre 1307 werden diese beiden Städte vereint; als Gründungsdatum Berlin’s gilt deshalb der 28. Oktober 1237. Beide Städte wuchsen jedoch unmittelbar nach ihrer Gründung durch eine gemeinsame Befestigung und eine Brücke über die Spree zusammen. Im 13. Jahrhundert entstanden auch die heutigen Stadtteile und Städte wie Potsdam, Köpenick, Spandau, Dahlem oder Tempelhof. Der Ursprung der Doppelstadt Berlin-Cölln liegt übrigens dort, wo sich heute die Museumsinsel befindet.


Der Aufstieg zur Hauptstadt

Zu Beginn des 15. Jahrhunderts wird ein Hohenzoller Stadthalter Berlins. Seine Nachfolger sollten deutsche Könige und großdeutsche Kaiser werden. Nach dem Ende des 30-jährigen Krieges 1648 hatte Berlin weniger als 10000 Einwohner. Der richtige Aufstieg zur Hauptstadt gelang Berlin unter dem Kurfürsten Friedrich Wilhelm, der ab 1640 für fast 50 Jahre lang regierte. Friedrich Wilhelm schuf den brandenburgisch-preußischen Staat, machte Berlin zur Hauptstadt und realisierte zahlreiche große Bauvorhaben in der Stadt. Um das Jahr 1685 flohen fast 50.000 Hugenotten* nach Deutschland. Etwa 20.000 davon ließen sich in Brandenburg-Preußen nieder, wo Kurfürst Friedrich Wilhelm ihnen mit dem Edikt von Potsdam besondere Privilegien gewährte.Gleich zwei Regimenter wurden durch Hugenotten gebildet: Regiment zu Fuß Varenne (1686) und Regiment zu Fuß von Wylich (1688).

(*Hugenotten ist die etwa seit 1560 gebräuchliche Bezeichnung für die französischenProtestanten im vorrevolutionären Frankreich. Ihr Glaube war stark vom Calvinismus, der Lehre Johannes Calvins, beeinflusst. Die Hugenotten in Berlin, protestantische Glaubensflüchtlinge aus Frankreich und deren Nachkommen, bildeten seit etwa 1700 eine zahlenmäßig, wirtschaftlich und kulturell bedeutende Minderheit. Nachwirkungen dieser Immigration reichen bis in die Gegenwart. Das Wort Hugenotte galt von 1551als Schimpfwort, bevor die Protestanten selbst sich so nannten. In Preußen wurde das Wort zunächst nicht verwendet, hier bezeichnete man die Flüchtlinge als Réfugiés, ihr Siedlungsgebiet als Französische Kolonie. Erst um 1900 setzte sich auch in den deutschen Ländern der Gebrauch des Ausdrucks Hugenotte durch.)

Die nachfolgenden Könige Friedrich Wilhelm I., der Soldatenkönig, und Friedrich II., der Große, machten Berlin im 18. Jahrhundert zur Großstadt; Preußen wurde zur politischen und militärischen Großmacht; Gegen Ende des 18. Jahrhunderts hatte Berlin bereits über 150000 Einwohner.

Ab 1806 mussten die Berliner eine zweijährige Besatzung durch Napoleonische Truppen ertragen. Nach dem Ende der Belagerung lebte die Stadt erneut auf. Das Stadtbild wurde von großen Architekten wie Karl Friedrich Schinkel maßgeblich beeinflusst. 1810 gründete Wilhelm von Humboldt die große Berliner Universität. Berlin entwickelte sich zur großen Industrie- und Handelsstadt.

 

Im Jahr 1862 wird Otto von Bismarck von König Wilhelm I. zum preußischen Ministerpräsidenten berufen. Im Jahre 1871 wird Wilhelm I. nach dem Sieg gegen Frankreich Deutsche Kaiser. Berlin wird zum Machtzentrum des Reiches; die Stadt zählt inzwischen fast eine Million Einwohner. Bis zum Dreikaiserjahr 1888 verdoppelte sich die Bevölkerung der Stadt auf fast 2 Millionen. 1888 starb Kaiser Wilhelm I., sein Nachfolger Friedrich III. sollte auch nur 100 Tage Kaiser bleiben und schließlich kam Wilhelm II. an die Macht.

Kaiserreich

Mit der Einigung zum kleindeutschen Nationalstaat durch den preußischen Ministerpräsidenten Otto von Bismarck, die am 18. Januar 1871 vollzogen wurde, kam Berlin auch in die Stellung der Hauptstadt des deutschen Nationalstaats, zunächst mit dessen staatsrechtlicher Bezeichnung Deutsches Reich (bis 1945). https://gp1.wac.edgecastcdn.net/00A20D/pmwiki/pub/images/Deutsches_Reich.JPGKaiser Wilhelm II. vergraulte Bismarck und führte Deutschland in den Ersten Weltkrieg. Vor Beginn des Ersten Weltkrieges hatte Berlin 3,7 Millionen Einwohner. Wilhelm II. ging am 9. November 1918 ins Exil. Der 9. November sollte noch zwei Mal als bedeutendes Datum in die Geschichte eingehen: In der Reichskristallnacht am 9. November 1938 fanden zahlreiche Juden ihren Tod; am 9. November 1989 fiel die Berliner Mauer. Nach dem Ersten Weltkrieg erlebte Berlin das beste Jahrzehnt seiner Geschichte. Wirtschaft und Kultur blühten; die Bevölkerung wuchs auf 3,9 Millionen Einwohner. Im mehr als vier Jahrzehnte währenden Frieden, der im August 1914 mit Beginn des Ersten Weltkriegs endete, wurde Berlin im Jahr 1877 zunächst Millionenstadt und überstieg die Zweimillionen-Einwohner-Grenze erstmals im Jahr 1905. Nach seiner Abdankung am 9./10. November 1918 in Spa kehrte der Kaiser nie mehr nach Berlin zurück.

Weimarer Republik

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde am 9. November 1918 in Berlin die Republik ausgerufen. In den Monaten nach der Novemberrevolution kam es mehrfach zu teils blutigen Auseinandersetzungen zwischen der Regierung und ihren Freikorps sowie revolutionären Arbeitern. Anfang 1919 erschütterte der Spartakusaufstand die Stadt, zwei Monate später ein Generalstreik. Am 13. Januar 1920 kam es zu einem Blutbad vor dem Reichstag und im März 1920 wurde Berlin zum Schauplatz des Kapp-Putsches.Im gleichen Jahr mit dem Groß-Berlin-Gesetz wurden acht Städte sowie 59 Landgemeinden und 27 Gutsbezirke zusammengefasst. Die Reichs- und Landeshauptstadt hatte damit rund vier Millionen Einwohner und war in den 1920er Jahren die größte Stadt Kontinentaleuropas und die nach London und New York drittgrößte Stadt der Welt.

Die Stadt erlebte in den 1920er Jahren eine Blütezeit der Kunst, Wissenschaft und Kultur, die später als die Goldenen Zwanziger bezeichnet wurden. Während dieser Zeit, die zeitweise durch wirtschaftliche Erholung geprägt war, war Berlin, auch aufgrund der nunmehr ungewöhnlich weit ausgedehnten Stadtfläche, die größte Industriestadt Europas.

Berlin im 20. Jahrhundert

An das beste Jahrzehnt schlossen sich jedoch gleich anschließend nach der Machtergreifung Adolf Hitlers im Jahre 1933 die schlimmsten 12 Jahre an. Berlin wurde als Machtmittelpunkt von Hitlers Regime zur großen Selbstdarstellung der Nationalsozialisten verwendet. Dazu trugen auch die Olympischen Spiele 1936 bei; Während der Spiele stellte sich Berlin und Deutschland als offenes friedvolles Land dar. Während des Zweiten Weltkrieges (1939-1945) litt die Berliner Bevölkerung wie kaum eine andere; am Ende des Krieges war Berlin fast völlig von Bomben zerstört. Die Siegermächte des Zweiten Weltkrieges teilten Deutschland in 4 Sektoren auf und Berlin spaltete sich in einen Ost- und einen Westteilhttp://www.cronistoria.it/imgs/contemporanea/dresda-bombardamenti-seconda-guerra-mondiale.jpg

Die Währungsreform in Westdeutschland im Jahre 1948 nahm die damalige Sowjetunion als Vorwand, eine totale Blockade über Westberlin zu verhängen. Es folgten 11 Monate, in denen die Stadt nur über eine Luftbrücke versorgt und ernährt werden konnte.

Der 17. Juni 1953 wurde zu einem denwürdigen Tag für Ostberlin’s Einwohner: Ein Volksaufstand gegen das Ostregime wurde gewaltsam mit Hilfe sowjetischer Panzer brutal niedergeschlagen; Ein unglaublich großer Flüchtlingsstrom von Ost nach West setzte ein. Im Laufe der Jahre nahmen diewirtschaftlichen Probleme der ehemaligen DDR immer mehr zu; das politische Regime wurde jedoch nie akzeptiert.

Die rasante Talfahrt der DDR wurde von der Erich Honecker Regierung stets verleugnet. Während Volksaufstände in den osteuropäischen Staaten in den 50er und 60er Jahren noch gewaltsam niedergeschlagen wurden, brach der staatliche Widerstand gegen Ende der 80er Jahre, insbesondere auch dadurch, dass die Sowjets ihre Partnerstaaten nicht mehr bei der Niederschlagung von Volksaufständen unterstützte.

 

Die Mauer

Um den anhaltenden Flüchtlingsstrom einzudämmen blieb der Ost-Regierung nur ein Mittel: der Bau der Berliner Mauer 1961, die West-Berlin 28 Jahre lang mitten in der DDR isolierte.https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/5/5d/Berlinermauer.jpg/250px-Berlinermauer.jpg

Am 4. November 1989 demonstrierten über eine Million Menschen am Berliner Alexanderplatz; am 9. November 1989 fiel die Berliner Mauer und mit ihr das DDR-Regime. Der 3. Oktober 1990 wurde zum Tag der Deutschen Einheit.    Nach dem Fall der Mauer setzte in Berlin ein unglaublicher Vereinigungsprozess ein. Zig Milliarden wurden zur Zusammenführung der beiden lange Zeit getrennten Städte ausgegeben; Neue Verkehrsverbindungen wurden geschaffen, alte Gebäude wurden renoviert, Berlin wurde zur größten Baustelle auf der ganzen Welt.

 

 

 


Deutscher Bundestag

UM DIE STADT ZU ENTDECKEN

http://www.berlin.de/orte/sehenswuerdigkeiten/

 

Sehenswürdigkeiten Berlin

Zentrum Ost (Mitte)

Berliner Rathaus – besser bekannt als Rotes Rathaus
Weltzeituhr am Alexanderplatz